just say no

Das Leben ist ein Geschenk, das nicht immer auf Knopfdruck funktioniert, daher plane ich für dieses Jahr viel me-time und Pausen ein. Etwas das in den letzten 3 Jahren viel zu oft zu kurz gekommen ist. Kennst du das Gefühl auch? Man möchte sich ja Zeit nehmen, entspannen und sich etwas Gutes tun und dann kommt wieder dies oder das dazwischen. Been there done that!
Mein Mantra für 2023: Dieses Jahr sage ich öfter mal nein zu anderen und dafür ja zu mir. Easier said than done... You know what I mean?
Warum fällt es uns so oft so schwer zu anderen nein zu sagen? Wollen wir es ihnen Recht machen? Wollen wir ihnen gefallen? Sind wir finanziell oder in einer anderen Form von ihnen abhängig? Brauchen wir Bestätigung? Oder mal in eine andere Richtung gedacht: Nehmen wir uns selbst nicht wichtig genug? Vergessen wir unsere eigenen Bedürfnisse? Wollen wir nicht egoistisch wirken? Ist Egoismus etwas Verbotenes?
zu wenig egoismus ist auch irgendwie ungesund
Im Yoga gerade in der Philosophie lernen wir oft: Lass das Ego weg, denn es steht dir im Weg (mal ganz platt von mir übersetzt, genaueres in PYS 2.3 auch bekannt als die kleshas).
Naja ganz ehrlich wenn man mal genauer hinschaut, was passiert, wenn wir absolut rein gar kein Ego mehr haben? Kann das soweit führen, dass wir von anderen ausgenutzt werden? In gewisser Weise vielleicht ja, denn oft passiert das ja in keiner bösen Absicht. Wer kennt nicht den Satz: Ah kannst du mir mal kurz hier helfen, dort helfen, mich hier unterstützen oder das kurz abnehmen? Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wie oft hast du hier in deinem Leben schon mal NEIN gesagt? Ich persönlich - ganz ehrlich... Ich glaube, ich noch nie. Zumindest erinnere ich mich an keine Situation, wo ich hier bewusst nein gesagt habe und das sagt ja schon irgendwie alles. Klar können wir an dieser Stelle ganz tief einsteigen und analysieren woher das kommt und warum wir oft so reagieren. Versteht mich nicht falsch, diese Analyse sollte jeder für sich an anderer Stelle auf jeden Fall mal machen. Nur jetzt hier in diesem Format lasst uns mal eher anschauen, was passiert denn, wenn wir einfach mal nein sagen.
how to do it?
Ich für mich habe angefangen, an meinem freien Tag keine Studio-Yogastunden mehr anzunehmen und das auch egal wie dringend vielleicht ein Studio eine Vertretung gesucht hat. Das war so der erste Schritt. Das ging ganz gut bis auf einmal meine privaten Kunden immer mal wieder an meinem freien Tag dringend eine Session einlegen wollten, weil sie ja hier oder da das dringend brauchen. Da fing meine neue Struktur an zu wackeln, denn mit meinen privaten Kunden habe ich aufgrund des intensiven Austausches, was automatisch in diesem Format entsteht und ich auch sehr liebe, eine viel viel engere Beziehung. Unterm Strich für meine privaten Kunden mache ich extrem viel möglich. Also habe ich auch immer mal wieder an meinem freien Tag die ein oder andere Session für sie eingelegt.
dringend vs bedeutend
Da kam mir irgendwann und ja das hat ein bisschen gedauert - auch bei mir. Dass die Dringlichkeit nie wichtiger sein sollte als die Bedeutung von etwas. Sprich auch wenn es noch so dringend für diese Person ist mit mir an Tag X eine Yogastunde zu erleben, kann diese Yogastunde denn wirklich gut sein, wenn ich nicht ausgeruht und in meiner Kraft bin? Was wenn mein Akku einfach leer ist und ich keine Energie geben kann? Denn der Energieaustausch der entsteht, wenn Menschen zusammen kommen, wird oft gern mal vergessen. Was habe ich also gemacht: nein gesagt und das auch mit der Begründung, es ist mein freier Tag, wo ich meinen Akku auflade. Was war die Antwort: Ja klar, dann machen wir das an einem anderen Tag. Also supereasy einfach anders koordiniert. Was war davor in meinem Kopf? Drama! Dabei zu merken, oh wow das war nur dramatisch in meinem Kopf und für die andere Person so gar nicht. Oh la la wirklich ein Durchbruch.
make space
Darüberhinaus kam mir auch folgende Erleuchtung: Jeder darf in meinem Leben Platz bekommen - die anderen und auch ich selbst. Somit trage ich in meinem Kalender nicht nur Termine für Studio-Yogastunden, Privatstunden, Yoga Retreats.. also für andere ein, sondern ich trage inzwischen auch ganz bewusst Termine mit mir selbst ein. Denn mir persönlich hilft das, mich an mich selbst zu erinnern. If you want, give it a try...
Mein nächstes Ziel:
Ich baue ganze Tage ein, wo keinerlei Termin drinsteht, weder privat noch beruflich. Auch wenn das am Anfang beängstigend ist, denn so entsteht Leere. Diese Leere auszuhalten, nicht sofort wieder zu füllen und sogar genießen zu können is the next step. Dazu bald mehr...
Bis dahin: Sag einfach mal nein zu anderen und ja zu dir selbst.