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ist yoga das heilmittel für rassismus?



lasst uns erstmal die beiden begriffe definieren.


Yoga = aus dem Sanskrit 'yuj', was sowas bedeutet wie anjochen, zusammenbinden, verbinden, vereinigen - also ein Einswerden mit Dir und darüberhinaus oder dadurch auch mit Deiner Umgebung.


Rassismus = Ideologie, nach der Menschen wegen ihrer äußerlichen Merkmale als Rasse kategorisiert und bewertet werden. Dabei betrachten Rassisten Menschen, die ihren eigenen Merkmalen möglichst ähnlich sind, meist als höherwertig, während alle anderen als geringwertig diskriminiert werden.


Also Ihr seht schon definitiv zwei sehr unterschiedliche Sichtweisen. Und warum verbinde ich sie in diesem Blogartikel? Weil ich persönlich finde, dass die Yogapraxis vielleicht nicht nur ein Mittel gegen Rassismus ist, sondern ein Mittel um wirklich mit Dir und Deiner Umgebung eins zu sein. Klingt krass? - Dann lasst uns das mal gemeinsam betrachten.


was ist denn das ziel von yoga?


Dazu muss man vielleicht erstmal verstehen, dass Yoga keine Sache ist, die man macht, sondern ein Zustand ist, indem man ist oder sein kann.

Und was passiert genau in diesem Zustand? Wir sehen keine Unterschiede mehr. Also alles was uns abgrenzt, von uns selbst und von anderen, verschwindet und wir sind eins. Die ultimative Verbindung.

Jetzt wäre das ja nun doch eine sehr einfache Lösung für das Problem. Leider nicht so einfach umgesetzt? Warum? Mal so kurz gefragt: Wenn Du mal im Vergleich überlegst, wie oft Du über Dinge nachdenkst, die Dich von anderen unterscheiden und wie oft Du über Dinge nachdenkst, die Dich mit anderen verbinden? Die Tendenz liegt leider zu oft bei der ersten Möglichkeit.


was macht asanapraxis?


Wenn wir Asana üben, also wenn wir die Körperhaltungen üben, nehmen wir verschiedene Formen an. Mal sind wir ein Baum, ein Berg, ein Fisch, ein Hund, ein Kamel, eine Schlange usw. Damit üben wir demnach, uns in andere Lebewesen hineinzuversetzen und Ihre Form anzunehmen und auch irgendwie durch ihre Augen zu blicken. Also schulen wir Dinge wie z.B. Empathie, Offenheit und Flexibilität. Also vielleicht der erste Schritt, um überhaupt eins mit dem Gegenüber werden zu können, ist sie/ihn erst einmal verstehen und sich in sie/ihn hineinzuversetzen.


was sagt yogaphilosophie?


Wer sich schon mal mit Yogaphilosophie befasst hat, ist garantiert dem Patanjali Yogasutra begegnet. Eines der meiner Meinung nach wichtigsten Werke/Sammlungen der Yogaphilosophie. Das Werk enthält Sutras, welche einzelne Verse sind, die letztendlich nicht nur von yogaphilosophischer Geistesschule sprechen, sondern grundmenschliche Wesenszüge, Moralen, Werte usw durchleuchten. Und innerhalb dieser Sutras gibt es zwei, die ich Euch hier gern näher bringen möchte:


1. karmāśuklākṛṣṇaṃ yoginas. trividham itareṣām (PYS 4.7)

Was soviel bedeutet, wie: Ein Yogi handelt weder gut noch schlecht. Alle anderen handeln gut, schlecht und gemischt. Weder gut noch schlecht heißt: Die Handlungen sind so pur, dass sie keinerlei Absicht und damit keinerlei Färbung haben.


2. vitarka-bādhane pratipakṣa-bhāvanam (PYS 2.33)

Was soviel bedeutet, wie: Wenn Du negative Gedanken hast, denke kontinuierlich an das Gegenteil.

Wenn das so direkt nicht möglich ist, dann gibt es zwei Dinge zur Unterstützung: Verändere entweder Deine Umgebung, bis Du wieder positiv und klar sehen kannst oder stell Dir zumindest die Auswirkungen Deiner negativen Gedanken vor und versuche diese zu verhindern.

Und sicherlich kennst Du auch das Zitat: "Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. / Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. / Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit. / Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. / Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal."


was macht meditation?


Tja, und Meditation ist auch wieder etwas, das Du so nicht direkt üben kannst. Was Du jedoch üben kannst, ist Konzentration. Und das auch gern mit verschiedensten Techniken, die von Atemübungen, Rezitieren von Mantren, Blickausrichtung usw. reichen können. Was dann irgendwann entstehen kann, dass Du so tief in Deiner Konzentration verweilst, dass Du letztendlich in ihr versinkst und das ist der Zustand von Meditation und darüber hinaus irgendwo auch von Yoga.


Ob nun Yoga ein Heilmittel für Rassismus ist? Diese Antwort überlasse ich Dir. Auf jeden Fall ist Yoga ein Mittel, um Deine Mitte und irgendwo auch Deine Klarheit zu finden. Also eine Reise zu Deinem innersten Kern.


Bon voyage!

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